Der Vorstand des Schreinermeisterverbandes: Markus Ulmann (neu), Bruno Inauen, Erwin Wiederkehr, Thomas Grögli, Präsident Daniel Ackermann, Christian Fisch, Thomas Meier, Ronny Keller. (Bild: Celems Fässler /zVg)
Die Appenzeller Schreinermeister trafen sich vergangene Woche zur Generalversammlung im Restaurant Krone in Gais. Haupttraktandum war die Einführung eines zusätzlichen Beitrags zur Finanzierung der Holzfachschule in Teufen. Zudem wurde mit Markus Ulmann ein zusätzliches Vorstandsmitglied gewählt.
Der Holzbaubranche geht es gut. So erwähnte der Präsident des Appenzeller Schreinermeisterverbandes Daniel Ackermann in seinem Jahresbericht volle Auftragsbücher und weniger Material- und Lieferengpässe als in den Vorjahren. Auch für das laufende Jahr sehe es gut aus, nur die Auswirkungen der Zinsanstiege seien unklar. Die grösste Herausforderung für den Verband seien die kleinen Schreinerklassen aufgrund der tiefen Jahrgangszahlen. Denn für die Holzfachschule bedeuten kleinere Klassen und weniger Kurswochen auch tiefere Einnahmen. Um dem entgegenzuwirken, wurde erstmals ein Vorbereitungskurs für die Teilprüfung im dritten Lehrjahr angeboten, der auf reges Interesse stiess.
Neuer «Lehrlingsbeitrag Holzfachschule»
Mittelfristig muss die Finanzierung der Holzfachschule aber grundsätzlich auf eine solide Basis gestellt werden. Wie Hans Dörig, Präsident der Appenzeller Holzfachschule, ausführte, sind verschiedene Maschinen über 30-jährig. Würden sie ausfallen, könnte man sie nicht ersetzen. Nur dank der guten Wartung des Maschinenparks sei das damit verbundene Risiko für den Moment vertretbar.
Die Betriebskommission hat deshalb mit den beiden Trägerverbänden der Schreiner und der Zimmerleute einen Lösungsvorschlag erarbeitet. Demnach sollen die Betriebe künftig einen zusätzlichen Lehrlingsbeitrag von 0.075 Prozent ihrer Lohnsumme für die Holzfachschule entrichten. Mit den damit generierten rund 42›000 Franken pro Jahr könnten Abschreibungen getätigt und Hypothekarschulden zurückgezahlt werden.
Der fundierte Vorschlag stiess auf keinen Widerstand und wurde diskussionslos genehmigt. Damit haben die 19 vertretenen Schreinerbetriebe ein klares Bekenntnis zur eigenen Holzfachschule gegeben. Nun müssen auch die Zimmerleute dem Vorschlag noch zustimmen.
Markus Ulmann als neuer Chefexperte
2023 war für den Schreinermeisterverband kein Wahljahr. Trotzdem gab es eine Ersatzwahl für den zurücktretenden Chefexperten Erwin Wiederkehr. Der Chefexperte, der die Lehrabschlussprüfungen koordiniert und verantwortet, wird von den beiden kantonalen Berufsbildungsämtern bestimmt, wobei Markus Ulmann aus Schwende vorgeschlagen ist. Quasi von Amtes wegen nimmt er Einsitz im Vorstand des Schreinermeisterverbandes, seine Wahl war denn auch Formsache.
Gleichermassen unbestritten waren auch die übrigen Geschäfte. Die Verbandsrechnung mit einem Plus von rund 2000 Franken und die Rechnung der Holzfachschule mit einem Minus von rund 8000 Franken wurden ebenso einstimmig genehmigt, wie die Festsetzung des Jahresbeitrags und die diversen Berichte aus den Ressorts. Schliesslich konnte mit der Sonderegger Breu AG aus Oberegg ein neues Mitglied aufgenommen werden, während zwei Firmen auf die GV hin ihren Austritt bekannt gaben.